75 Jahre Erfindung der Contactlinse
Heinrich Wöhlk ist bei der Erfindung der modernen Contactlinse der Verzweiflung nahe, eher er den Durchbruch vermelden kann und die Erfolgsgeschichte der formstabilen Contactlinse beginnt. Noch heute tritt sie von Schönkirchen aus den Weg in die ganze Welt an.
Heinrich Wöhlk hat vor 75 Jahren ohne Zweifel eine Erfolgsgeschichte mit der Erfindung der ersten tragbaren formstabilen Contactlinse auf den Weg gebracht. So wie Konrad Zuse als Erfinder des Computers gilt, muss auch Heinrich Wöhlk als Vater der Contactlinse genannt werden. Wie Zuse ist Wöhlk kein Wissenschaftler im eigentlichen Sinne, vielmehr forscht er, tüftelt und erfindet im Geiste eines Unternehmers. Beide bauen ihre Maschinen zur Produktion des Endproduktes selbst und beide paaren ihr erfinderisches mit einem kaufmännischen Talent.
Die eigene Fehlsichtigkeit von Heinrich Wöhlk (+9 Dioptrien) war dabei sein größter Antrieb – er war es leid, schwere Brillengläser zu tragen. Bei seinen Versuchen nahm er dabei auch Schmerzen in Kauf: So setzte er sich Wachsplättchen ins geöffnete Auge, brachte diese mit einer Wärmequelle zum Schmelzen und tauchte anschließend seinen Kopf in einen Eimer mit Eiswasser. Das damit hart gewordene Wachs löste er vorsichtig vom Auge, füllte es mit Gips und hatte so ein Modell seines Auges, von dem er eine Metallform anfertigen konnte.
Der Durchbruch gelang unserem Firmengründer schlussendlich, als er sich der Verzweiflung nahe nur den optischen Teil einer Skleralschale aufs Auge setzt. Dieser hatte 12 Millimeter im Durchmesser, die Randbereiche hat Heinrich Wöhlk bearbeitet und verrundet. Diese kleine Linse bewegte sich frei in der Tränenflüssigkeit des Auges, er konnte sie auf Anhieb einen ganzen Tag tragen und damit gut sehen. Die moderne Contactlinse ist erfunden. Wöhlk fehlt zwar das Geld, seine Erfindung zum Patent anzumelden, aber er eröffnet sein erstes Ladengeschäft und er meldet zur Produktion der Contactlinse aus Plexiglas – die Parabolar – ein Gewerbe an. Mit Hilfe der Verwandtschaft baut er die für die Linsenfertigung nötigen Maschinen selbst, die Produktion steht in der eigenen Gartenlaube in Kiel. Als es dort zu eng wird, zieht die Fertigung in den Keller seines Hauses, erst später kann sich Wöhlk ein eigenes Firmengebäude leisten. 1971 folgte der Umzug an unseren heutigen Firmenstammsitz in Schönkirchen.
Die Tüftelei, das Ausprobieren und die Individualität werden bei uns bis heute beibehalten und kultiviert. Die Materialien für die individuellen Linsen werden immer noch selbst produziert, selbst die Messmittel werden in Eigenregie entwickelt. Dass bei uns stets an neuen Materialien geforscht wird, weil die Linse technologisch noch nicht am Ende ist, fußt auch auf dem Gedanken unseres Gründers, der stets nach „etwas Neuem und ganz besonderen“ strebte. Sonderfälle und Einzelanfertigungen sind auch heute noch bei uns willkommen, nur dass sich jetzt nicht mehr Heinrich Wöhlk lächelnd an das Zeichenbrett setzt.
Dass diese so bedeutsame Erfindung aus Kiel stammt, wissen dabei die wenigsten. Daher machen wir seit Sommer 2021 in Kiel und Umgebung mit Plakaten und Radiospots auf das Jubiläum aufmerksam. Auf den Plakaten heißt es dabei „75 Jahre Eisbrecher Contactlinse.“, „75 Jahre Bahnbrecher Contactlinse.“ Und „75 Jahre Musterbrecher Contactlinse.“ Jeweils mit dem Zusatz „Erfunden in Kiel.“. Die Kampagne stammt aus der Feder von boy Strategie und Kommunikation. Wie der Text auf den Plakaten enden auch die vielen Video-Grußbotschaften anlässlich des Jubiläums mit den Worten „Danke, Heinrich.“. Die Kampagnenmotive können Sie sich hier ansehen:
Die Grußworte haben wir auf den Social-Media-Kanälen YouTube, Facebook, Instagram und LinkedIn veröffentlicht. Wir freuen uns sehr darüber, dass so viele bekannte Persönlichkeiten aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Politik teilgenommen und uns ihre Grüße übermittelt haben.